Der 1. August. Ein Feiertag.
Wir feiern den 730. Geburtstag der schweizerischen Eidgenossenschaft. 730 Jahre.
Fast könnte man meinen, das Abbrennen von Feuerwerk sei das Hauptthema des 1. Tages im August. Man erfährt in den Medien, wie viele Tonnen Feinstaub das Feuerwerken verursacht und das Haus- und Wildtiere leiden. Ja, die Wohlstandsgesellschaft hat eine ganz besondere Gewichtung von Inhalten.
Auffallend
Für viele schulpflichtige Kinder, aber auch für junge Leute liegen die Bedeutung dieses Tages und die damit verbundenen historischen Hintergründe in einer «Dunkelkammer». Warum «1. August»? Was ist eine Eidgenossenschaft? Warum heisst es Schweizerpsalm und nicht Nationalhymne? Warum kommt Gott darin vor? Was ist das Rütli? Wilhelm Tell? Kreuz in der Schweizerfahne? Und überhaupt …
Altbekanntes Ritual
Nicht mehr auffallend ist, dass eine bestimmte Gruppe von Personen das Ritual der Infragestellung eidgenössischer Werte, der Mythenzerstörung, der Anti-Tell-Front und der Rütli-Ignoranz pflegen. Wir kennen die intellektuellen Kommentierenden, die Geschichtslehrenden und die Kulturschaffenden, die das Ritual verblendet zelebrieren. Und am Schluss kommen noch die Ämtlipolitisierenden, für die unsere Schweiz zu eng ist. Für das gewünschte Ausüben des Profilierens suchen sie ihre Erfüllung in der «EU-Weite». 2021 war ein geeignetes Jahr für das erwähnte Ritual. 200. Todestag von Napoleon Bonaparte. Napoleon, französischer Kaiser, Machtpolitiker, Grössenwahnsinniger, über Leichen marschierender Feldherr, besetzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unser Land. Ja, er hatte durchaus Verstand und Visionen, er war der Aufklärung und der französischen Revolution nicht völlig abgetan. Seine Einflüsse auf das europäische und schweizerische Rechtssystem und auch auf die politische Struktur unsers Landes sind bis heute spürbar. Aber ihn als Befreier aus den Fängen der alten Eidgenossenschaft – die von den Franzosen ausgehungerte und vergewaltigte Unterwalliser Bevölkerung erfuhr das etwas anders! – und als Initiator der modernen Schweiz zu erhöhen, führt zu weit und zeigt, wie Teile der Schweizer Meinungsmachenden ideologisch entrückt sind. Es sind jene Kreise, welche die Schweiz in die Europäische Union führen wollen. Eines hatte Napoleon diesen Schrägdenkenden und der Elite in EU-Brüssel voraus: Nach verschiedenen gescheiterten Versuchen, aus der Schweiz ein französisches «Département» zu formen, verliess er unser Land mit der Feststellung, dass das Gebiet im Zentrum Europas unführbar sei und am besten sich überlassen werde.
Schweiz lebt den europäischen Spirit
Die EU-Kommission ist mit allen freiheitsliebenden Staaten Europas im Streit. Die beiden ältesten Demokratien in Europa, Grossbritannien und die Schweiz, werden auf Biegen und Brechen schikaniert. Ehemalige Staaten, die unter der kommunistischen Diktatur der Sowjetunion litten, stehen permanent vor dem EU-Gerichtshof. Diese Vorgänge müssen nicht weiter kommentiert werden. Die EU dient nicht der europäischen Idee. Nein, sie schadet ihr und führt den Kontinent weiter ins Abseits. Die Schweiz ausserhalb der EU trägt mehr zu Europa bei.
Der Statthalter
Nur der Druck der Opposition – die AUNS gehört dazu – veranlasste den Bundesrat, das sogenannte Rahmenabkommen mit der EU zu stoppen. Die Regierung sah voraus, dass das von der EU aufgezwungene Abkommen die Volksabstimmung nicht überstehen würde. Ohne direkte Demokratie hätte Bundesbern das Abkommen unter Korkengeknall, begleitet von «Kuss-Szenen» längst unterschrieben. Brüssel grollt nun. Der EU-Botschafter in Bern führt sich wie ein römischer Statthalter in der Provinz auf. Er droht, erpresst, schimpft und spielt sich als Supereuropäer auf. Dass er von Demokratie und Geschichte nichts versteht, verschafft ihm keine mildernden Umstände. Denn wenn sich EU-Funktionäre dauernd auf europäische Werte berufen, sollten sie von Respekt und Anstand begleitet sein und über ein Mindestmass an europäischem Geschichtswissen verfügen.
Aus unserer Geschichte wissen wir, der Wille und Drang nach Freiheit schafft zuerst einmal Feinde.
Krise
Die Covid-Pandemie hat gezeigt, dass unsere Behörden schlecht vorbereitet waren und das Chefetagen der Bundesverwaltung nur über bescheidene Kompetenzen in Sachen Krisenführung ausweisen. Die Kommunikation zum Beispiel, wohl einer der wichtigsten Instrumente in ausserordentlichen Lagen, war und bleibt mangelhaft. Die Unabhängigkeit, die Souveränität des Landes und die Sicherheit der Bevölkerung zu wahren und zu schützen, ist Hauptaufgabe staatlichen Handelns. Steht – übrigens – in der Bundesverfassung.
Der Wille
Es ist unsere Aufgabe, für die Unabhängigkeit der Schweiz und für unsere politischen Freiheitsrechte in einem herausfordernden Umfeld zu kämpfen. Das ist eine dauernde Aufgabe und ist nicht abhängig von «Gender-Sternchen», von Modern- und Offensein, von weltweiten Handelsströmen, von EU-Visionen. Der Wille zur Freiheit ist die Triebkraft unseres Daseins und Handelns, jene Kraft und nur diese Kraft einigt uns und lässt zu, dass die Schweiz als Willensnation verstanden werden muss.
«Seid einig»
Napoleon und seine Armee konnten die Schweiz besetzen, weil die Eidgenossenschaft «geistig» verkümmerte – politisch, wirtschaftlich, militärisch, gesellschaftlich, intellektuell. So gesehen erkennen wir Parallelen zur aktuellen Situation. Deshalb haben wir täglich für unser eidgenössisches Dasein zu arbeiten und Widrigkeiten zurückzudrängen. «Seid einig.»
Werner Gartenmann, Geschäftsführer AUNS
[Photo: Schlacht-Denkmal auf dem Grauholz, https://www.urtenen-schoenbuehl.ch/_docn/940180/2.2_Altes_Bern_Zusatz_-_Grauholzschlacht.pdf]
Solidarisch eigenverantwortlich, uns und der Schweiz zuliebe!
Ein Beitrag zum 1. August aus London von
Nicolas Szita, Vorstandsmitglied AUNS und SVP International, London
Von den Anfängen der Eidgenossenschaft, zur Gründungszeit der Schweiz und ihrer direkt-demokratischen Bundesverfassung, bis hin zur modernen Schweiz des 20. Jahrhunderts waren zwei Themen immer wieder bestimmend: die Solidarität und die Eigenverantwortung.
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