Historiker Christoph Mörgeli zeigte in seiner Rede an der AUNS-Polittagung, wie sich die Souveräntät der Schweiz in den Jahrhunderten herausgebildet hat.
Souveränität habe diverse Aspekte… «Souveränität abgeben im Entscheid, wer den Abfallsack runter bringt, fällt uns nicht schwer – unsere Frauen lieben wir.»
«Bei der EU sieht es anders aus.»
Souveränität sei die höchste selbständige, nicht abgeleitete Staatsgewalt. Rechtsetzung, Verwaltung, Unabhängigkeit gegen aussen, eigenständige Aussenpolitik, Schutz gegenüber Interventionen von aussen – auch Eigenständigkeit, Eigenverantwortlichkeit.
Die Schweizer hätten seit dem Bundesbrief eine klare Antwort gegenüber ausländischen Potentaten artikuliert, als man sie wiederholt in grössere Konstrukte einbinden wollte. Die Antwort, sehr kurz: «Kä Luscht».
Mörgeli zeigte aufgrund Geschichten und Zitaten, wie die Schweiz ihre Souveränität in ihrer Geschichte behauptete. Jean-Jacques Rousseaus rhetorische Frage sei unmissverständlich: «Wenn man sieht, wie bei dem glücklichsten Volke auf Erden Scharen von Landleuten die Staatsangelegenheiten unter einer Eiche entscheiden und dabei stets mit grosser Weisheit zu Werke gehen, kann man sich dann wohl erwehren, die Spitzfindigkeiten anderer Völker zu verachten, die sich mit einer solchen Fülle von Kunst und Geheimnistuerei berühmt und elend machen?»
Das Referat Mörgelis dachte neben seinem geschichtlichen Rundblick auch darüber nach, was eine stabile Nation ermöglicht: «Nicht der Staat ist die letze Instanz, sondern die Bürger.»
Denn die Souveränität, den Kehrichtsack selber runter zu bringen, sei selbst gewählt: «Kehricht runterbringen? Selbstverständlich, Liebling!»