Die EU ist eine Geldverteilungs-Moloch. Niemand weiss mehr, wie genau dieser funktioniert. Anfangs gab es zuviel Geld zum Verteilen, aber zuwenig förderfähige Projekte. Was tun? Irgendwelche Projekte, die gut tönen, förderfähig erklären! Schon lange hat sich eine gefrässige Berater-Industrie gebildet, um den Möchtegern-Geldempfängern zu helfen, die richtigen Wörter hinzuschreiben im Formular. Je richtiger die Wörter, desto mehr Geld.
Geldverteilerlis bedingt immer mal wieder Controllerlis. Eigentlich ja gut. Aber auch da ist Irrsinn. Das hat ein Bäcker in Sachsen, danach sein Bundesland, zu spüren bekommen. Der Spiegel schreibt: «Für die Einrichtung einer ‹Landbäckerei mit Café› in Sachsen spendierte die EU 15.700 Euro. Der Bäcker kaufte die Ladeneinrichtung und bestellte einen Pastakocher für 3689 Euro. Er bestellte den Apparat nach der Bewilligung, aber fünf Tage vor der Zustellung des Förderbescheids des Landratsamts. Der sächsischen Haushaltsordnung zufolge war das ein "vorzeitiger Maßnahmebeginn", der nach Brüssel gemeldet werden musste und drastische Folgen hatte. Der Bäcker verlor den kompletten Zuschuss. Damit nicht genug: Brüssel rechnete den Fehler der einzigen Stichprobe aus den 2436 Förderungen des Jahres auf die Gesamtzahl hoch und verdonnerte das Land Sachsen zu einer Strafe von 860.327,53 Euro.»
Geldverteilungen über Länder, Kulturen und Sprachen hinweg sind nun einmal kompliziert, in der EU schnell mal unsinnig. Deutschland gibt 20 Milliarden EUR in den Topf und holt daraus etwa 9 Milliarden zurück. Natürlich mit verworrenen Umwegen über Brüssel, wo sich herumhockende Kommissäre beim Geld schieben viel zwischen-herausholen und sich so die goldene Nase ergaunern.
Das Geld fliesst grundsätzlich vom Norden in den Süden. Im Süden Europas ist die Anfangs-Freude einer Frustration gewichen. Ein Plakat an einer Wand in Rom (montiert in den Tagen, als die EU sich pompös feierte anlässlich der «60 Jahre Römische Verträge») sagt unmissverständlich: «Ihr habt einen Traum vorgegaukelt, gelandet sind wir in der Sklaverei.»
Die Schweiz soll diesem Moloch beitreten? Ihr EU-Hinschleicher aus Bundesbern, mit euren gesamtheitlich koordinierten Ansätzen, Guillotinen, Rahmenverträgen, Ausgleichsmassnahmen, Autonomen Nachvollzügen, Dynamischen Rechtsübernahmen und Rechtshomogenitäten: Hört damit auf!
Die Schweiz in der EU: Niemals!
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