Eine weitere EU-Körperschaft ist soeben an den Start gegangen: Die EU-Zentralbank hat die Aufsicht über die Banken in der Euro-Zone übernommen. Schaut man hinter den Vorhang, gibts aber nicht viel zu feiern.
Die Finanzmärkte bringen der Eurozone sowenig Vertrauen entgegen wie schon lange nicht mehr. Sie wetten quasi darauf, wann wer demnächst ausssteigt. Italien? Griechenland dann doch? Spanien? Auch Frankreich gehört ja jetzt zu den Kandidaten.
«Besorgniserregende Dimensionen» erreicht auch die Kapitalflucht aus der Euro-Zone, schreibt «Die Welt»: «Märkte spekulieren auf Zerfall der Euro-Zone»
Kapitalflucht gilt als untrügliches Krisensignal. Da nützen schöne Worte aller Junker dieser Welt nichts.
«Die Welt» schreibt:
« ‹Normalerweise verzeichnet die Euro-Zone Kapitalzuflüsse, da sie enorme Exportüberschüsse erwirtschaftet›, erklärt Thomas Harjes, Ökonom bei Barclays in Frankfurt. ‹Nur in akuten Euro-Krisen, wenn Anleger mit einem Zerfall der Währungsunion rechneten, kam es zu dem Phänomen, dass die immensen Handelsüberschüsse durch Kapitalflucht überkompensiert wurden.›
Tatsächlich exportieren die 18 Länder der Währungsunion deutlich mehr Waren und Dienstleistungen, als sie einführen. Monat für Monat fließen so der Euro-Zone rund 18 Milliarden Euro an frischem Kapital zu. »