40 Millionen Euro im Jahr überreicht die EU ihren Parlamentariern «fürs Büro zuhause am Wohnhort», ohne dafür Nachweis und Transparenz zu fordern. Wohin das Geld wirklich geht, weiss niemand so genau.
Ein Reporter-Kollektiv wollte es genauer wissen und machte vor ein paar Tagen seine Recherchen publik. Die Resultate entlarven die EU ein weiteres Mal.
Um das ganze Bild zu haben: Wer im EU-Parlament sitzt, erhält monatlich € 8484.–, dazu kann er/sie ein Budget von bis zu € 24’164.– für Büropersonal verbraten. Das tägliche Sitzungsgeld während der Session ist € 307.–, steuerfrei. Dazu kommen eben noch die € 4’342.– Büro-Gelder fürs «Home-Office». Monatlich, steuerfrei.
Niemand kontrolliert, wohin dieses Büro-Geld wirklich fliesst. Es gibt keine Nachweise, keine Belege, keine punktuelle Büro-Besuche. Tatsache ist nur: Das Geld fliesst. Jährlich 50’104 EUR pro Parlamentarier/-in, das wären etwa 56’600 Franken.
Nun haben die Journalisten des Reporter-Kollektivs «MEP’s project» eben genauer hingeschaut. Das passt den Damen und Herren «Volksvertretern» wiederum gar nicht. Transparenz, Offenheit, Demokratie? Weiterhin Fehlanzeige in der EU. In einer Umfrage machte nur ein kleiner Teil der 748 Parlamentarier seine Zahlen transparent. Vor der Kamera ist es ein Holländer, der offen antwortet. Er und ein paar andere stehen hin, bestätigen den Missstand («das stinkt») und sagen, dass sie einen Teil des Geldes, das Sie nicht benötigen, zurückzahlen.
Auch das ARD-Team stösst zum grössten Teil auf Schweigen. Der Journalist stellt sich insgesamt viermal dem «volksnahen» Möchtegern-Chef-über-alle Martin Schulz entgegen. «Was machen Sie mit diesem Geld?» Dessen laut schreiende Antwort: Eisernes Schweigen.
Sichtbar für eine Kamera wird keines der scheinbar existierenden Büros. Gibt es viel zu oft gar kein Büro? Fliesst das Geld eben in die eigenen Taschen? Die Parlamentarier lassen einem keine andere Antwort.
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Typisch Polit-Konstrukt EU, das weit weg von seinen Wählern die eigene Agenda verfolgt = die eigene Tasche alimentiert.
Je weiter weg die herrschende Klasse, desto korrupter – desto weniger kommt eine Gesellschaft weiter, desto eher geht sie langsam unter. Beispiel EU.
Je näher und kleinräumiger, desto mehr Rechenschaft (und sogar Integrität?) – desto eher kommt eine Gesellschaft weiter und sichert sich Zukunft. Beispiel Schweiz.
Die EU stinkt vom Kopf her. In ihrer heutigen Form hat sie keinen Nutzen mehr, dreht sich nur noch um sich selber. Der Alltag der Menschen, die auf dem europäischen Kontintent leben, ist den EU-Granden abhanden gekommen.
Bisher konnte man nur den Kopf schütteln, wenn man die letzten Schweizer EU-Sehnsuchts-Mohikaner (à la Guldimann, Nussbaumer, Markwalder, Burkhalter) nach der EU lechzen sieht.
Aber wenn jährlich u.a. 56’600 Franken winken, die man ohne Rechenschaft einstecken kann… da sieht man klarer, was die Mohikaner motiviert.
Jedenfalls nicht das Wohl der Schweiz.