Nicht nur das Schweiz–EU-Gezerre gräbt an der Souveränität der Schweiz. Auch die ansteigenden Übernahmen von Schweizer Firmen durch ausländische Investoren. Immer einseitiger sind es bald nur noch die Chinesen. Diese sind auf permanenter Einkaufstour in der Schweiz. Zuoberst auf dem Einkaufszettel war in den letzten Monaten der Basler Chemiekonzern Syngenta, auch dieser Deal ist nun besiegelt.
Die meisten Wirtschaftsbosse und «Experten» sehen darin nur Vorteile.
Hans-Uueli Vogt, Professor für Wirtschaftsrecht, sieht etwas weiter. Wertvolles Wissen drohe abzuwandern, die Chinesen übernähmen nicht nur Firmen, sondern auch Macht (Blick: «Wir verkaufen unser Wissen an die Chinesen»). Vogt, wie auch andere Ökonomen, erkennen in Chinas Kaufrausch einen Masterplan. Besonders heikel werde es, wenn Chinesen plötzlich auch strategische Sektoren wie Energie, Verkehr, Telekommunikation, Gesundheit und Wasserversorgung übernehmen wollten. Bundesrat Schneider-Ammann sagt dazu aber, er wolle als Liberaler da «nicht mithelfen». Peter V. Kunz, ein weiterer Professor für Wirtschaftsrecht, schlägt nötigenfalls ein Notrecht des Bundesrats vor.
Auch die Araber lieben Shopping. Sie kaufen sich derzeit gerne Ferien-Resorts. Um sich Moschee-Räume zu erzwingen?
Natürlich sehen die Touristiker darin nur Vorteile.
Wer zum Beispiel in Grindelwald oder Interlaken genauer hinhört bei den Einheimischen, merkt sofort: Es verschieben sich nicht nur Statistik-Zahlen, sondern auch Werte und Identitäten. Wenn Chinesen, Inder und Araber die Hotellerie übernehmen, wechselt mehr als nur der Handelsregister-Eintrag. «Mir häbe Sorg» ist kaum Thema mehr, laut-billiges Geschrei um schnellen Umsatz ist neue Devise, ein Kommen und Gehen, die Zukunft einer Region interessiert niemanden mehr.
Dass die Touristiker nicht merken, wie ihnen mit diesen Verschiebungen der eigentliche Wert des Ferienlandes Schweiz abhanden kommt, ist fast tragisch.
Es sitzen auch immer mehr Deutsche in den Chefetagen von Schweizer Firmen (Blick: «Deutschen-Schwemme in den Schweizer Geschäftsleitungen»). Ob tiefere Löhne und die geschliffenere Ausdrucksweise der Deutschen es Wert sind, dass man Schweizer Identität, lokale Werte und solide, unaufgeregte, nicht bluffende Arbeit über Bord wirft?
Weiter gehts leider bei den Staatsmedien (SRF & Co.). Sie holen sich als «Experten» immer mehr Deutsche, notabene auch für kern-schweizerische Themen aus Politik und Verwaltung. Diese erklären den Schweizern dann irgenwelche schweizerische Zusammenhänge. Sehr vertrauenswürdig… – TV-Macher wie auch Ämter machen sich damit immer mehr lächerlich. «Nur Zufall» werden diese als Ausrede sagen, aber vielleicht eher Vorgabe der Leutschenbacher und Bundesberner EU-Freunde?
Wenn man sich aus irgendeinem Grund direkt an die Verwaltung wendet, kommt auch immer öfter Schnellfeuer-Bühnendeutsch daher. Bald versteht Bundesbern seine Steuerzahler gar nicht mehr, wenn sie Bärndütsch reden.
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All diese Beispiele festzustellen, hat nichts mit Rückwärtsgewandtheit zu tun. «Weltoffen sein» geht erst wirklich, wenn man selber weiss, wer man ist, woher man kommt, was seine eigenen Werte, seine Identität und Wurzeln sind. Selbstverantwortung, Fleiss und Bescheidenheit, Kleinräumigkeit und nahe Entscheidungswege, Neutralität, Föderalismus und direkte Demokratie: Vor allem diese Eigenschaften haben die Schweiz und ihre Firmen soweit gebracht.
Es braucht ein Ruck durch die Chefetagen, Firmen-Eigner und Entscheidungsgremien. Wollen wir das wirklich einfach so preisgeben? Achselzucken und «ist halt so» murmeln kann nicht die Antwort sein!