«Offene Grenzen sind ungerecht und gefährden Menschenleben!» ist der Titel eines Kommentars in der deutschen «Welt». Redaktor Klaus Geiger schreibt, was Deutschlands Bevölkerung schon lange weiss, was aber «politically incorrect» ist; oder war – langsam erwachen auch Berlin, Angela, sogar die Mainstream-Medien.
Auszüge aus Geigers Kommentar:
«Die EU bleibt der einzige Teil der industrialisierten Welt, der den Zugang zu seinem Territorium nicht unter Kontrolle hat. Der Schutz der Südküste hat für Brüssel zwar inzwischen hohe Priorität. Aber die Aufgabe ist hochkomplex – weil die EU sich durch ihr Asylrecht selbst die Hände gebunden hat. Es ist weltweit einmalig: Durch Urteile auf europäischer Ebene wurde das Recht auf Asyl so gestärkt, dass es kaum noch möglich ist, die Seegrenzen zu schützen.
Flüchtlingsboote dürfen nicht zurückgebracht werden an die afrikanische Küste – jeder Migrant hat ein Recht auf Prüfung seines Asylgesuchs. Hinzu kommt: Der Kreis der Asylberechtigten ist in Europa extrem weit gefasst. Alle grossen Demokratien haben die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet. Aber nur Europa stellt das Asylrecht über das Recht der Staaten, sich und die EU-Aussengrenzen zu schützen. Das ist fatal angesichts von Afrikas Demografie.
Eine Änderung der Rechtslage aber ist nicht unmöglich – und darf kein Tabu sein. Die labile EU muss ihre Grenzen schützen, um für die stürmische Weltlage gerüstet zu sein. Das EU-Asylrecht ist von weltabgewandten Idealen geleitet statt von praktischer Vernunft. Europa muss Asylrecht und Grenzschutz umbauen, es muss Migranten aus Afrika abweisen können. Das ist unpopulär, es gilt als inhuman. Aber ist der aktuelle Zustand human? Das kann man wirklich nicht sagen.
Offene Grenzen gefährden Menschenleben. Weil sie von der Chance auf Europa angelockt werden, steigen Flüchtlinge in wacklige Schlauchboote und ertrinken zu Tausenden im Mittelmeer. Es ist zudem auch wenig human, dass Eltern ihre Kinder zu Tausenden schutzlos nach Europa vorschicken. Offene Grenzen sind sehr teuer. Migrationsforscher haben errechnet, dass es über 130-mal teurer ist, einen Migranten in Europa zu versorgen als nahe seiner Heimatregion. Im Moment bekommen jene, die es bis Europa schaffen, den Jackpot. Für die anderen, die weniger mobil sind, bleibt kaum Geld.
Offene Grenzen sind ungerecht. Die besten Chancen, nach Europa zu kommen, haben junge Männer, die über Geld verfügen. Die Top Ten der ärmsten Länder der Welt deckt sich nicht mit der Top Ten der Herkunftsregionen von Migranten.»
Welt.de, Klaus Geiger, 12. Juni 2017
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