Jean-Claude Juncker zählt in seiner Jahres-Rede auf, wie er die EU in die Zukunft retten will. Man reibt sich die Augen… Denn es gäbe tatsächlich viel zu tun, im Konstrukt namens EU, wie es heute da steht bzw. taumelt.
Radikale Reformen wären der einzige weg. Aber zuviele EU-Apparatschiks lieben ihre alten Zöpfe und geben diese nicht mehr her. Darum kann man über Junckers Rede nur den Kopf schütteln. «Der totale Realitätsverlust unter den EU-Granden» schreibt Focus.
Juncker meint zum Beispiel, alle EU-Staaten müssen den Euro nun rasch haben. Egal, ob sie die Spielregeln einhalten. Notfalls müsse man halt mit Geld nachhelfen. (Also, damit diese Länder dann zu mehr Geld kommen. Und damit es Europa dann automatisch besser geht.) Hä?
Geldverteilerlis löst keine Probleme. Hat es noch nie getan.
(Lange nicht alle EU-Länder haben auf den Euro gewechselt – derzeit 19 von 28. Dänemark, Schweden, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Polen und Rumänien haben den Euro noch nicht als offizielles Zahlungsmittel eingeführt.)
Eine weitere Aussage Junkers: Mehr EU, mehr, mehr, mehr! Die EU wird ja bald auf 27 Länder schrumpfen. Macht nichts. Gemäss Juncker sollen es in naher Zukunft sogar 30 Länder sein. Aus Deutschland findet man diese Idee noch recht gut, Hauptsache diese Neuen halten sich an «bestimmte Kriterien». Blahblah. Es ist ja egal, dass diese Kriterien im Alltag wie auch in offiziellen Entscheiden («Flüchtlinge Willkommen») nach Lust, Laune, und Tagesstimmung gebrochen werden. Maastricht… Lissabon… Schengen… Dublin… Haushaltsdisziplin… lieber Gruss von Griechenland und anderen Südeuropäern.
«Wen kümmert mein Geschwätz von gestern», ihr Merkels, Schäubles, Junckers?
Die Stimmung sei gut, beeilen sich derzeit viele EU-Freunde und die Mainstream-Medien festzustellen. Stimmung mag gut sein, Lage weiterhin mies, sagt dazu der deutsche Verleger Matthias Döpfner in seiner wichtigen Rede am deutschen Verlegerkongress.
Da kann Juncker lange von «Europa als Idee» schwafeln. Das «Friedensprojekt» ist sehr instabil geworden. Das Konstrukt namens Euro mit Ausgleichs-Murks und die zentralistische Machtballung in Brüssel, die ohne Verantwortung und Rechenschaft regiert, sind das Kern-Übel. Den Menschen in Europa gehts nicht besser. Ideale hin oder her: «Its the economy, stupid». Stabilität, Frieden und Sicherheit gründen erstens auf Wohlstand und Perspektiven. Zweitens auf nationaler Identität, aus der erst freundschaftliches Zusammenleben unter den Nationen funktioniert.
«Economy» – im Beispiel Zinsen: Sie bleiben weiterhin bei null, das bleibt wohl länger so. Aber die Preise steigen. Die Sparer (die Disziplinierten) tragen die Kapriolen der Finanz-Diktatoren (IWF, EZB und andere ehrenwerte Herren und Damen). Diese kennen nur Geld-Drucken als Lösung. Erbärmlich und absolut unverantwortlich. Alle lügen sich an, ausser die Sparer. Die bezahlen die Lügen. Wie lange eigentlich noch?
Dass die Schweiz in diesem Chaos nicht auch noch mitmischeln muss, versteht sich für Leute mit gesundem Menschenverstand von selber.
NEIN zum Rahmenvertrag.
JA zu Eigenständigkeit mit Partnerschaft auf Augenhöhe.