Interview mit Christine Kohli, Geschäftsleiterin und Mitinhaberin eines KMU im Bereich Marketing und Kommunikation. Sie ist Mitglied der FDP und der AUNS. Im Gespräch mit AUNS-Geschäftsführer Werner Gartenmann nimmt sie Stellung zur aktuellen Diskussion rund um die Meinungsfreiheit.
Christine Kohli, Sie sind Mitinhaberin eines KMU und haben täglich mit Kommunikation zu tun. Was bedeutet für Sie Meinungsfreiheit?
Meinungsfreiheit ist für mich eines der wichtigsten Grundrechte in einer Demokratie. Ohne das Recht, die eigene Meinung frei äussern zu können, gibt es keine liberale Demokratie und keine liberale Gesellschaft. Gerade die aktuelle Thematik «Rassismus» zeigt, wie linke Kräfte wichtige Debatten für ihre eigene Sache missbrauchen: Nämlich die bürgerlichen Werte wie Freiheit, Eigenverantwortung, Eigentum und Demokratie zu bekämpfen. Damit wird jede sachliche Diskussion verunmöglicht. Grosse Sorgen bereitet mir, dass sich viele Leute von dieser lärmenden Minderheit verunsichern und beeinflussen lassen.
In der Arena-Sendung vom 5. Juni 2020 — Thema «Job weg – wegen Zuwanderung?» — bezogen Sie klipp und klar Position gegen die Überbrückungsrente für über 60-Jährige.
Das Thema Überbrückungsrente ist eine Scheindiskussion. Damit soll kaschiert werden, worum es eigentlich geht: Es ist eine Carte blanche für Grosskonzerne, ältere Mitarbeitende zu entlassen. Weiter sollen die negativen Auswirkungen der Personenfreizügigkeit abgemildert werden. Und schliesslich ist es ein unmoralischer Stimmenkauf gegen die Begrenzungsinitiative. Die Thematik «Rassismus» zeigt, wie linke Kräfte wichtige Debatten für ihre eigene Sache missbrauchen: Nämlich die bürgerlichen Werte wie Freiheit, Eigenverantwortung, Eigentum und Demokratie zu bekämpfen. Damit wird jede sachliche Diskussion verunmöglicht. Grosse Sorgen bereitet mir, dass sich viele Leute von dieser lärmenden Minderheit verunsichern und beeinflussen lassen.
In der Arena-Sendung vom 5. Juni 2020 — Thema «Job weg – wegen Zuwanderung?» — bezogen Sie klipp und klar Position gegen die Überbrückungsrente für über 60-Jährige.
Das Thema Überbrückungsrente ist eine Scheindiskussion. Damit soll kaschiert werden, worum es eigentlich geht: Es ist eine Carte blanche für Grosskonzerne, ältere Mitarbeitende zu entlassen. Weiter sollen die negativen Auswirkungen der Personenfreizügigkeit abgemildert werden.
Und schliesslich ist es ein unmoralischer Stimmenkauf gegen die Begrenzungsinitiative. Das ist ungerecht und ein Täuschungsmanöver. Die Bevölkerung muss neutral informiert werden. Zudem ist es für mich als KMU-Frau völlig inakzeptabel, in einer wirtschaftlich angespannten Zeit eine neue Sozialversicherung zu schaffen, die wieder zu mehr Lohnabzügen führen wird.
Die Tamedia-Redaktion reagierte auf Ihren Auftritt mit einem längeren Artikel. Arena-Moderator Sandro Brotz wurde kritisiert, dass er den Zuschauerinnen und Zuschauern gegenüber Ihre AUNS-Mitgliedschaft nicht erwähnt habe.
Ich war erstaunt, dass mein Mini-Auftritt eine solche Aufmerksamkeit erhielt. Die Arena-Redaktion wusste, dass ich von der AUNS-Geschäftsstelle empfohlen wurde und AUNS-Mitglied bin – da spielten alle mit offenen Karten. Aber ich äusserte mich als Bürgerin und KMU-Vertreterin. Im besagten Artikel wurde dann meine FDP- und AUNS-Mitgliedschaft thematisiert. Offenbar haben gewisse Kreise grosse Probleme damit, wenn man sich für eine unabhängige und neutrale Schweiz einsetzt. Nebenbei: Die Interessensverbindungen der anwesenden Parlamentarier wurden ja auch nicht erwähnt: Nationalrätin Schneider-Schneiter ist Mitglied der Geschäftsleitung economiesuisse, Nationalrätin Regine Sauter ist Mitglied des Geschäftsführerausschuss economiesuisse, Nationalrat Eric Nussbaumer ist Mitglied der NEBS (Neue Europäische Bewegung Schweiz).
Wie waren die Reaktionen?
Positiv! Viele erkannten mein sachliches Anliegen und fragten sich, was denn daran falsch sein sollte, dass man seine Meinung offen sagt. Und es ist ja klar: Wenn ich als NEBS-Mitglied «enttarnt» worden wäre, hätte sich niemand aufgeregt. Schlimmer erwischte es den Schokoladenhersteller Läderach. Nach dem Rauswurf bei Swiss erlebte die Unternehmerfamilie Läderach einen Shitstorm. Man warf ihr vor, sie habe eine christlich-fundamentalistische Gesinnung. Offenbar gelten Meinungs- und Religionsfreiheit nur für bestimme Kreise. Ein innovativer Arbeitgeber wurde innert kürzester Zeit an den Pranger gestellt. Man nahm in Kauf, dass ein verdientes Unternehmen Schaden nimmt, und riskierte dabei die Arbeitsplätze vieler Menschen. Solche «Hexenjagden» sind einer Schweiz unwürdig.
Wie sehen Sie die Situation der AUNS und was ist Ihr Appell?
Die AUNS setzt sich für eine starke, unabhängige, freie und neutrale Schweiz ein. Diese Anliegen teile ich voll und ganz. Die Schweizerinnen und Schweizer sollten wieder den Mut haben, sich für eine starke und unabhängige Schweiz einzusetzen – mindestens an der Urne. Wir sehen das jetzt im Abstimmungskampf für die Begrenzungsinitiative. Was nicht der staatlich verordneten Meinung entspricht, wird konsequent angegriffen und zum Schweigen gebracht. Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung. Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Meinungsfreiheit und politischen Mitwirkungsrechte nicht verlieren. Deshalb ist es extrem wichtig, sich nicht aus Frust über die Classe politique zurückzuziehen, sondern an der Urne ein Zeichen gegen die aktuelle Entwicklung zu setzen!