Avenir Suisse hat wieder einmal nachgedacht. Die liberale Denkfabrik will die Unterschriftenzahlen für die Einreichung von eidgenössischen Volksinitiativen drastisch erhöhen. Vordergründig argumentiert sie, seit Einführung des Frauenstimmrechts sei die notwendige Unterschriftenzahl der stetig wachsenden Bevölkerung nie angepasst worden.
In Tat und Wahrheit geht es Avenir Suisse um nichts anderes, als die direkte Demokratie, also die Mitsprache der Schweizerinnen und Schweizer sowie der Kantone, massiv einzuschränken. Avenir Suisse akzeptiert den Volksentscheid vom 9. Februar 2014 über die Masseneinwanderung nicht. Deshalb lautet die Devise: Durch Demokratieabbau schleichend EU-Kompatibilität herstellen.
Der erneute Vorstoss gegen die politischen Volksrechte muss also vor dem Hintergrund beurteilt werden, dass der EU-Beitritt – via Hintertür – angestrebt wird. Das Argument der gewachsenen Bevölkerung ist nicht glaubwürdig. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger müssen heute mit intensiver Überzeugungsarbeit für eine Volksinitiative gewonnen werden. Die Bürgerinnen und Bürger sind für eine sachliche Beurteilung eines Volksbegehrens mündig genug. Eine Volksinitiative erfolgreich einzureichen, ist für die Initianten nach wie vor ein Kraftakt. Avenir Suisse als „Denkfabrik“ täte gut daran zu überlegen, warum so viele Volksinitiativen lanciert und vom Volk angenommen werden. Bundesbern und somit auch die sogenannten liberalen Vorzeigedenker nehmen weder die Sorgen noch die Bedürfnisse des Schweizer Volkes ernst.
Dank der gelebten direkten Demokratie behauptet sich die Schweiz gerade im europäischen Umfeld sehr gut.