Im Monatstakt kann man zusehen, wie sich die Elite von der Basis entfremdet. Dabei wird «Demokratie» schleichend zur Worthülse – eine gefährliche Entwicklung.
USA: Das «Establishment» und andere meist städtische Gutmenschen sind noch immer in Schockstarre. Sie schicken ihre Kinder mit Kartonschildern auf die Strasse und nehmen sich schul-/arbeitsfrei, zu «cry-ins» und dergleichen, weil es ja so schlimm ist, das Wahlresultat. «Die haben ja total falsch gewählt, die andern!» Das eigene Denken hinterfragen, sich im konkreten Alltag umhören, vielleicht sogar diesen konkreten Alltag der Mehrheit seines Landes kennenlernen, respektieren, würdigen? Nein, man sucht höchstens nach Fehlern, warum es nicht gelungen ist, die «dumme Gegenseite» besser um-zuerziehen.
Belgien: Alle reiben sich die Augen, nicht über das Dorf von Asterix, sondern – ganz in der Nähe – über Wallonien. Die Medien zeichnen das Bild eines sperrigen Lokalministers, der Europa und Kanada mit seinen Forderungen demütige und das Handelsabkommen CETA verzögere. Was dahinter wirklich sichtbar wird: wie absurd die Granden aus Brüssel (knapp oberhalb Wallonien gelegen) umherstolpern. Warum soll das «OK» einer belgischen Provinz notwendig sein, damit andere Staaten Europas mit Kanada freihandeln können? Die EU, ein Konstrukt mit so viel unterschiedlichen Wirtschaftsräumen, unterschiedlichen Wertehaltungen, unterschiedlichen Interessen, unterschiedlicher Innovationskraft, unterschiedlicher Geschichte, unterschiedlicher Arbeitsethik, unterschiedlichen Wochenarbeitszeiten, … kann nie und nimmer so funktionieren, wie man es derzeit in Brüssel erzwingt.
Deutschland: Merkel und die deutsche Elite verliert dauernd an Vertrauen in der tragenden (= Wertschöpfung generierenden) Bevölkerung. Ein Bundesland nach dem andern wählt. Und schüttelt die Etablierten durcheinander. Die Nervosität steigt, im 2017 sind bundesweite Wahlen. Die Elite fürchtet um Posten, Pöstchen, Pfründen. Das eigene Denken hinterfragen, sich im konkreten Alltag umhören, das tun wozu einen die Wähler in die Regierung geschickt haben? Nein… «Wir müssen unsere Politik besser erklären» = das Fussvolk, das immer falscher wählt, noch intensiver um-erziehen.
Grossbritannien: Die Briten würden ab dem Tag nach dem Brexit-Entscheid in wirtschaftlicher Misere versinken, sagten die Mainstream-Medien, das Establishment, die Londoner Finanzjongleure und natürlich die Brüsseler Europisten bis gegen Ende Juni. Dumm nur: England gehts seither ganz gut, die Wirtschaftsleistung (BIP) wächst stärker als erwartet, die Exporte boomen, der Kurs des britischen Pfundes steigt. Die Briten gewinnen neuen Mut und Freude an Freiheit und Selbstverantwortung… Dass 17,4 Millionen Briten ihr Land zurückholen wollen («We want our country back»), interessiert die britische Justiz aber nicht. Der High Court hat angeordnet, dass der Brexit-Entscheid noch ins Parlament muss, dessen Mehrheit Freund von Brüssel bleiben will. Sollen die Interessen einiger Parlamentarier in den Räumen Westminsters den Entscheid im 23. Juni hinfällig machen? Stinkt gewaltig nach Betrug am Stimmbürger. Die Elite biegt sichs zurecht, wie es ihr passt. 17,4 Millionen Stimmbürger wollen den Brexit? Ach, egal…
Was tut Bundesbern? Das eigene Denken hinterfragen, sich im konkreten Alltag umhören – zum Beispiel einfach mal wieder auf Abstimmungsresultate schauen? Warum nicht grad bei der Masseneinwanderungs-Initiative? Wie wärs, liebes Bundesbern, wenn ihr den Auftrag, den ihr habt (zur Erinnerung: Volksentscheide umsetzen), ausführen tätet?
«Nein… Das Volk ist doch egal… Die Freunde in Brüssel haben grad keine Lust, darum gehts leider nicht… Oder vielleicht würden sie böse werden… Sie haben vielleicht auch keine Zeit… Und sowieso gibts dann vielleicht kein Geld mehr für die Forschung… und auch der Binnenmarkt ist für die Schweiz vielleicht dann zu… Wir können doch nicht selber bestimmen wollen, wer in die Schweiz einreist und wer nicht!»
Die Eliten spüren die Entfremdung immer mehr, unmissverständlich, «the hard way». Aber sie finden weiterhein, das breite Stimmvolk müsse sich ihnen anpassen. «Richtig» denken. Und hier wirds gefährlich: «Die Demokratie muss korrigiert werden.» So, dass das Volk endlich richtig abstimmt…
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