Vielenorts kommen sie derzeit aus ihren Büros oder Studierstuben hervor, die EU-Freunde. Man wolle gemeinsam endlich etwas unternehmen, damit die Schweiz doch irgendwann im Schosse der gelobten EU lande. Ein paar gewichtige Namen sind dabei, und viele Medien sind sofort mit Rat, Hilfe und Tat zur Stelle, um den EU-Freunden Bühnenplatz zu bieten.
Es scheint nicht ganz klar, ob diese EU-Freunde überhaupt hinschauen – auf ihr gelobtes Brüssel oder auch einfach nur in ein paar Nachbar-EU-Länder hinein. In den letzten Tagen konnte man da lesen:
- «Für Joschka Fischer geht Europa den Bach runter»: In einem grossen Interview stellt der deutsche ehemalige Aussenminister Joschka Fischer sein neues Buch «Scheitert Europa?» vor. Diese Frage im Buchtitel sei nicht rhetorisch gemeint. Fischer hält es für möglich, dass die EU implodiert. Mehr in «Die Welt»
- «Wir verfrühstücken gerade unsere Errungenschaften» – wer hinschaut, der siehts: dem besten Pferd im EU-Stall, Deutschland, geht es schlecht. «Die Bundesregierung will vom einbrechenden Wirtschaftswachstum wenig wissen. Doch bei Maybrit Illner reden Ökonomen Klartext. Und sagen, was auf die Deutschen bald zukommt.» Mehr in «Die Welt»
- Die britischen Konservativen ärgern sich ab dem Erfolg der UKIP und können nicht mehr am Rumoren im Volk vorbeischauen. Sie diskutieren über Schranken für Einwanderer aus gewissen EU-Staaten. Quoten für EU-Bürger würden aber nur mit einer Änderung der EU-Verträge möglich. Wozu dann überhaupt noch EU... Mehr in der NZZ
Was bleibt: Das Rätsel, wie man drauf kommen kann, die Schweiz sei in der EU gut aufgehoben.