Den Anfang der AUNS-Polittagung machte Dr. Christoph Blocher, alt Bundesrat und Gründungspräsident der AUNS. Er blickte zurück und nach vorne. «2021 ist für die Schweiz ein Jahr der Unabhängigkeit — die Schweiz hat den Rahmenvertrag versenkt — wir müssen aber wachsam bleiben und weiter kämpfen.»
Sinngemässe Zusammenfassung der Rede:
Nachfolgend gewisse Aussagen der Rede Blochers — nicht als wörrtliche Zitate zu verstehen. Hören Sie sich unbedingt seine ganze Rede im Video an, in wenigen Tagen hier zu sehen.
Die freie Schweiz habe in diesem Jahr einen Angriff auf ihre Unabhängigkeit abgewehrt. «Es wäre ja die Aufgabe der Politiker, Unabhängigkeit zu wahren.» Schon im 1848, als die Schweiz sich von der Fremdherrschaft befreite, hätten damalige Berater und Politiker gewarnt: Achtung, wenn das Volk (der Pöbel!) die Herrschaft erhält, gibt das Probleme. Man habe dann aber gedacht, man könne diese Schweizer ja mal machen lassen, ihr politisches Modell werde von selber untergehen. «Nun ja. Die 1848-er Verfassung der Schweiz blieb bestehen – diejenige anderer europäischen Länder nicht.»
Das Intermezzo mit Napoleon, der es schliesslich aufgab, die Schweizer in sein Regime zu integrieren (Blocher zitiert Napoleon: «Mit dene Schwiizer chasch nüt mache. Die reded eim nume dri.» ) – dieses Intermezzo komme einem heute wieder bekannt vor. «Napoleon kommt mit schönem Namen, geht dann wieder aber nimmt das Geld mit – den Berner Staatsschatz.»
(Ein Berner Oberländer habe dann geschreiben: «Wissen sie, Herr Blocher, wenn Napoleon das Geld den Bernern gelässen hätte, es wäre heute auch nicht mehr da.»)
Das grundsätzliche Denken der Elite sei immer wieder zu hinterfragen. Bundesrat Friedrich habe damals gesagt, man müsse die Neutralität relativieren. Blocher: «Ja ja, relativieren… Und danach die Selbständigkeit relativieren, dann die Volksrechte, dann die Bundesverfassung… Dann versinken wir im Sumpf dieser allgemein denkenen Politiker.» — «Auch darum haben wir die AUNS gegründet. Es ist ein aktiver Einsatz für die Scheiz. Keine aktiven politischen Engagements im Ausland, echte Gute Dienste, weiterhin Wahrung der Schweizerischen Interessen im Ausland.»
Die Neutralität müsse aber bewaffnet sein. «Auch da: Die klugen Köpfe in unserem Land verlieren immer wieder den Kopf. Viele haben sehr lange gesagt: ‹Es wird keinen Krieg mehr geben… Vorwarnzeit 20 Jahre… Eigentlich, nicht wahr Adolf Ogi, brauchts keine stehende Armee mehr, man kann sich bei der Warnung ja in 20 Jahren wieder eine aufbauen…› — Die Schweizer Medien hatten in dieser Zeit anerkennen müssen: Nur Blocher und seine Kumpane treten noch ernsthaft für die Neutralität und Eigenständigkeit der Schweiz ein.»
«Die Classe Politique aber meinte weiterhin, man könne schlauer sein als das Volk. Sie erfand die Bilateralen Verträge. Man schickte ausgerechnet die Person von Jakob Kellenberger nach Brüssel, um diese Verträge auszuhandeln. Das ist, als ob der Metzgermeister sich im Vegetarierverband engagieren würde…»
«2019 lag dieser Rahmenvertrag soweit mal vor. Aber niemand hat diesen gelesen. Er war anfänglich auch nur in englisch vorhanden. Ein Verdienst von Bundesrat Cassis war, dass dieser Vertrag in die vier Landessprachen übersetzt wurde. Es gab dann aber noch immer wenig Leute, die den Vertrag gelesen haben. Ich glaube, auch im Bundesrat haben ihn nicht alle gelesen…»
Im Grunde wolle die «Elite» weiterhin, dass die Volksrechte ausgeschaltet werden. «Das habe ich damals schon gesagt, im Hotel National in Bern vor der 1992-er Abstimmung: Der EWR-Vertrag ist eines freien Volkes unwürdig. Darum bekämpfen wir diesen Vertrag mit allen uns zur Verfügung stehenden Mittel.»
Die stetige Arbeit der AUNS und von «EU-NO» habe einen gewissen Erfolg zu verzeichnen, «gemäss Umfragen wollen 92% der Schweizer nicht in die EU.»
Aber: «Wir haben diesen Sommer nicht den Krieg gewonnen, sondern nur eine Etappe. Es ist leider weiterhin die Mehrheit der in der Schweiz tonangebenden Leute, die in die EU wollen.»