72 Kriterien solle die Türkei erfüllen, bevor man die Visumspflicht der Türken für die EU fallen lassen wolle.
Merkel & Co. sehen derzeit den Türken zu, wie sie ein Kriterium ums andere «erfüllen». Also ein Papier ums andere mit Absichtserklärungen und Unterschriften nach Brüssel schicken, wo die Kommissäre in Büros sitzen und lesen (oder nicht mal das) und Häkchen setzen, «erfüllt».
Was die Türken real umsetzen oder nicht, interessiert nicht.
Beispiel? Papier: Wir werden in der Türkei die Korruption vermindern.
Realität: Hunderte von Ermittlern, die bei Präsident Erdogan & Co. genauer hinschauen sollten, werden zwangsversetzt oder suspendiert.
Drei Häkchen fehlen noch, so stellt sich die Türkei – praktischerweise grad selber – den Fortschritt im Papierkram aus. Dort, wo wenigstens die Medien ein wenig genauer hinschauen. U.a. im Kampf gegen den Terrorismus. Da gibt sich zwischendurch sogar die EU ein klein wenig kompromisslos (Blick: EU verweigert Beratungen über Türkei-Visa-Liberalisierung).
Aber das wird vorbeigehen.
Leider nicht vorbei geht der Automatismus, in dem sich die Schweiz als Schengen-Mitglied mit drin befindet. «Als Mitglied von Schengen wird auch die Schweiz die Visumpflicht für türkische Staatsbürger aufheben müssen» sagt ein Korrespondent im Tages-Anzeiger.
Man muss sich einmal mehr fragen: Was haben wir mit dem Türkei-Deal zu tun? Die Migranten-Misere hat die deutsche Bundesregierung verursacht. Sie hat auch den Erdogan-Deal eingefädelt. Also: was geht uns das an? Schengen/Dublin wird immer «bunter»…