Zentralismus, Staats-Dekrete gegen das Volk und ein aufgeblasener Beamtenapparat: Frankreich versinkt in der Misère. Die Wettbewerbsfähigkeit wird immer schwächer, die Wirtschaft liegt am Boden, die Jugend wird mangels Perspektiven verbittert, immer wütender, geht immer aggressiver auf die Strasse.
«Die Welt» schreibt: «Der Staat, der in Frankreich Motor der Modernisierung sein sollte, hat sich in ihren grössten Hemmschuh verwandelt.» Vielleicht, weil ein stabiler Staat eben erst funktioniert, wenn das Volk zuoberst steht. Frankreich, das sich «Rebublik» nennt, verkommt eher wieder zur Monarchie (zunehmender Realitätsverlust im Palais de l’Élysée) und schielt andauernd nach Brüssel.
Der Staat solls richten, wie so oft von den Franzossen verlangt? Nichts richtet er mehr. Sondern vermasselt eine Reform nach der andern. Und hütet nur noch seine Pfründen; 5.640.000 Personen stehen auf der Lohnliste des Beamtenapparates.
Der französische Journalist rätselt in der «Welt», welche Reformpunkte denn wirksam sein könnten: «Blockierung des Zentralstaates aufheben» – «Entwickeln einer aktiven, bürgernahen Reform-Pädagogik». Der Journalist spürt, dass die Macht zurück ins Volk muss. Sein Kollege schreibt in einem anderen Artikel über real exisitierende Franzosen, welche die Zukunft ihres Landes nicht so schwarz sehen. Selbstverantwortung, Unternehmertum, weniger staatsgläubiges Bildungswesen, Platz und Freiheit für Innovation und Kreativität seien die Rezepte.
Die Briten spürens und werden ende Juni Antwort geben; die Franzosen merkens auch langsam: Zuviel Macht in zuwenigen Händen, zentral verwaltet, führt zum Untergang eines Systems. Macht, die breit im Volk verteilt ist, führt zu Stabilität und Wohlstand. Vorbild Schweiz.
Die Welt: «Frankreich steuert auf einen Zusammenbruch zu»
Die Welt: «Ist Frankreich überhaupt noch zu retten?»
Die Zeit: «Wo bleibt er denn nur?»