Die Gutmenschen mit ihrem Multikulti-Gefasel träumen von weit offenen Grenzen – oder am besten von gar keinen Grenzen mehr. Sie sind bereit, die nationale Identität zugunsten Brüssels aufzugeben und schwafeln von «erst dann können wir dort auch mitreden». Den Patrioten in der Schweiz – Bürger, die zu ihrem Land stehen und sich nicht schämen dafür – werfen sie das Wort «Abschottung» nach und haben nun noch eine neue Wortkeule ausgegraben: «Nationalisten».
Sie schlagen unbeirrt mit der Wortkeule «böser Nationalismus» um sich und jammern über diese scheinbar neu erwachenden Nationalgefühle. Und merken gar nicht, dass sie damit vielleicht plötzlich dort enden, wo es um die Abschaffung des Nationalstaats geht.
Das Wort «Nationalismus» ist schillernd. Es schadet nicht, immer wieder zu versuchen, Klarheit zu schaffen.
Es gibt aufgeschlossenen, zukunftsgerichteten, werte-basierten Nationalismus – das Wort Nationalbewusstsein triffts besser. Es gründet auf Werten wie Freiheit, Gleichheit, Verantwortung, auch Dankbarkeit und auch Leistungsbereitschaft – Einsatz fürs Ganze. Bei den Olympischen Spielen wird «ziviler Nationalismus» (civic nationalism) gut sichtbar. Ebenso bei einer Fussball-EM (naja, meistens…), im Ski-Weltcup (unser Bild von Adelboden) oder wenn man im Ausland im Camping darüber streitet, welches Land das beste Bier braut und sich dann fröhlich zuprostet.
Dem aggressiven, blinden Nationalismus hingegen, manche nennen ihn «ethnischer Nationalismus» (ethnic nationalism), darf niemand Raum geben. Dieser gründet auf nicht akzeptablen, Werten wie etwa dem mythischen Konzept der «Rassen», er will Streit, Zwist und Konfrontation und verlangt Einheits-Denken und -Handeln.
Die AUNS distanziert sich scharf und klar von dieser Art des Nationalismus. Aber die AUNS fördert Nationalbewusstsein. Und wehrt sich gegen wortkeulenschwingende Gutmenschen.
Bei Donald Trump sind nicht mal seine engsten Familienmitglieder immer gleicher Meinung wie er. Aber ihn darum pauschal als «dumm» hinstellen und sich selber als Besserwisser fühlen? «Der ist so einer, ein böser Nationalist…» – Weil er es gut findet, wenn ein Land seine eigene Identität stärkt… Was ist daran schlimm? Hat Barak Obama mit seinem Welttherapie-Programm eine friedlichere Welt erreicht?
Es mangelt auch hier an Klarheit. Hansrudolf Kamer zitiert in der Weltwoche den Publizisten Niall Ferguson: «Obama steht für den Wilsonschen Idealismus, für kollektive Sicherheit, Völkerrecht und internationale Institutionen. Trump steht eher in der Tradition Theodore Roosevelts für das nationale Interesse Amerikas, den Aufbau der Militärmacht und eine Politik des Gleichgewichts der Mächte mit regionalen Einflusszonen. Messerscharf war diese Unterscheidung allerdings nie.»
Aber immerhin war der Ansatz Roosevelts klarer kommuniziert, und er hat wohl auch klarere Verhältnisse geschaffen.
Der Mangel an Klarheit geht bis ins Gespräch unter Freunden. Weil sich viele nicht mehr getrauen, laut zu sagen, zum Beispiel dass man einen Rückgang der Einwanderung wünsche. Die öffentliche Meinung, welche zur Gesinnungs-Diktatur wird, zwingt sehr vielen eine falsche Zurückhaltung auf. Die vielen komplett falsch liegenden Meinungsumfragen (u.a. US-Wahlen) zeigen dieses Missverhältnis auf.
Der britische Arzt und Schriftsteller Theodore Dalrymple sagt dazu: «Diese Zurückhaltung wird hervorgerufen durch Intellektuelle der selbsthassenden Sorte. Sie behaupten, eine zu starke Betonung der nationalen Identität habe in der Vergangenheit in die Barbarei geführt. Zweifellos kann Nationalismus dahin führen. Aber ein starkes Nationalbewusstsein kann eine Zivilisation auch enorm beleben. Die destruktive Denkweise herrscht nicht bloss in der intellektuellen Elite vor, sondern auch in der Bürokratie. Sie hat sich als «politisch korrekt» etabliert. Durch ständige Wiederholung haben deren Wortführer dem Rest der Gesellschaft ein Schuldgefühl eingeimpft.» (Weltwoche 18.8.2016)
Freiheit, Neutralität, direkte Demokratie: Die AUNS steht für diese Werte. Für die Schweiz als Nationalstaat, der sein nationales Interesse vertritt, bewaffnet neutral ist, sich seiner Identität nicht schämt – und sich nicht von supranationalen Konstrukten in nationale Angelegenheiten dreinreden lässt.
Ein gesundes Nationalbewusstsein tut jedem Land gut. Es sorgt für Frieden.