Volle Halle, Schweizer aus allen Landesteilen, viele Politiker, sehr viele Medienschaffende: Die AUNS lancierte an ihrer Mitgliederversammlung 2017 die Initiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit.
Schon die Grussbotschaften und Referate zu Beginn des Tages machten klar: «Unsere Unabhängigkeit ist nicht verhandelbar.»
Oskar Freysinger, abgewählter Walliser Staatsrat («…aber ich lebe noch»), begrüsste das Publikum mit einer fulminanten Rede für Freiheit und Direkte Demokratie.
«Warum sind wir heute in diesem Saal versammelt? Weil wir an eine einmalige Art des Zusammenlebens glauben, an ein ausserordentliches Staatsmodell — weil wir an die Schweiz glauben. Wir haben uns versammelt, um eine Idee zu verteidigen, die, durch Jahrhunderte gereift, die wohl zivilisierteste Form des politischen Zusammenlebens gewährleistet: die direkte Demokratie.
Menschen, Parteien und Staatsgebilde kann man zerschlagen. Ideen nicht.
Die gesamte, auf Selbstaufgabe und Unterwerfung getrimmte Medienlandschaft sieht in uns eine Gefahr für die Menschenwürde und die Demokratie. Doch ich frage Sie: Seit wann sind Unabhängigkeit, Souveränität, Selbstbestimmung und Neutralität Charakteristiken, welche die Freiheit in Frage stellen? Seit wann sind die Verteidiger der Freiheit eine Bedrohung für die Freiheit?»
Manuskript Referat Oskar Freysinger (PDF)
Jean-Dominique Cipolla, Vorstandsmitglied AUNS: «Il faut avoir le courage de lutter pour préserver notre démocratie de la dictature du politiquement correct. Ce politiquement correct qui cherche à nous faire adhérer subrepticement à l’UE.» — «Nous vous souhaitons une excellente journée sous la protection de notre saint patron Bruder Klaus qui disait en son temps ‹Machet den zun nit zu wit›, ce qui signifie ‹n’élargissez pas trop la barrière› ou ‹faites la barrière pas trop loin›. »
Manuskript Referat Jean-Dominique Cipolla (PDF)
Sandra Schneider, Präsidentin der Jungen AUNS «strong&free», machte in ihrer Rede klar: «Europa beginnt zwar langsam, sich von der EU zu lösen. Für uns in der Schweiz gilt weiterhin: Bleiben wir stark und frei!»
Caspar Baader, Leiter der Arbeitsgruppe des neuen Initativtextes, erklärte den anwesenden rund 800 Mitgliedern und Gästen, was die drei Varianten bedeuten.
Manuskript Referat Caspar Baader (PDF)
Unbestritten und einstimmig erteilten die AUNS-Mitglieder dem Vorstand den Auftrag,
/ den Initiativtext endgültig zu verabschieden
/ den Start der Unterschriftensammlung auf die zweite Jahreshälfte 2017 festzulegen
/ die notwendigen finanziellen Mittel für die Unterschriftensammlung zu beschliessen.
AUNS-Mitgründer Christoph Blocher erinnerte in seiner Rede an die EWR-Abstimmung 1992. Schon damals habe der Bundesrat die Antwort des Volkes nicht respektiert, man sprach sofort vom «schwarzen Sonntag». Blocher: «Ohne das damalige Nein wäre die Schweiz heute Mitglied der EU». Und die AUNS habe damals im Kampf gegen den EWR die Hauptrolle gespielt.
Der Kampf, den man damals führte, beginne nun von neuem. «Wider Luftschlösser und Grössenwahn – Dank AUNS nicht in der EU! Rettung der Schweiz und Herausforderung» waren die Titel Blochers Rede:
Manuskript Referat Christoph Blocher (PDF)
Einstimmiges JA zur Lancierung der Initiative.
Statutarischer Teil der Mitgliederversammlung
Die Traktanden des statutarischen Teils erhielten rundum Zustimmung der Mitglieder.
Unter «Wahlen» wurden im Vorstand ür eine erneute Amtsperiode (3 Jahre) bestätigt:
- Lukas Reimann (Präsident)
- Amanda Rückert
- Anne Fournier
- Aliette Cherbuin
- Mauro Damiani
Neu in den Vorstand gewählt wurden:
- Gérard Olivary, Zumikon
- Luca Heinrich, Davos
- Sandra Schneider, Biel, Präsidentin der Jungen AUNS «strong and free». Gemäss Statutenänderung nimmt sie in dieser Funktion nun von Amtes wegen Einsitz im Vorstand
AUNS-Anerkennungspreis
Die AUNS würdigt Mitglieder, die sich durch besondere Leistungen verdient gemacht haben, mit einem Anerkennungspreis. Dieser wird jeweils an der Mitgliederversammlung vergeben.
Im 2017 geht dieser Preis an Conrado A. Surber-Devoto. Er wurde am 16. Juni 1987 als Vertreter der Auslandschweizer in den Vorstand gewählt – 30 Jahre, «semper fidelis». Surber lebt in Lima/Peru, aber nimmt immer an den Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen teil. Er schreibt und wirkt in den Auslandschweizerklubs für die AUNS.